Sekisuiin

Sekisuiin

  • Einteilung: Nationalschatz
  • Zeitalter: frühe Kamakura-Zeit

Sekisuiin ist das einzige Gebäude in der Kosanji-Tempelanlage, welches noch aus der Zeit des Gründers Myoe (1173 - 1232) erhalten ist. Es ist gebaut im so genannten "shinden zukuri", ein Architektur-Stil für adelige Residenzen, charakteristisch für die Kamakura-Zeit (1185 - 1333).

Myoe

Myoe wurde im Jahre 1173 in der Stadt Aridagawa in der heutigen Präfektur Wakayama in die Yuasa-Familie geboren. Er verhalf der buddhistische Kegon-Schule zu neuer Popularität. Er erhielt von dem abgedankten Kaiser Go Toba Land in Toganoo. Dort errichtete er den Tempel Kosanji, der zum religiösen Zentrum des Aufstiegs der Kegon-Schule wurde. Er starb im Jahre 1232.

Kamakura-Zeit

Ära in der japanischen Geschichte, welche mit der Gründung des Kamakura-Shogunats im Jahre 1333 durch Minamoto no Yoritomo begann und eine Zeitspanne von etwa 150 Jahren bis zum Untergang von Hojo Takatoki umfasst.

shinden zukuri

Architekturstil für adelige Residenzen in der Heian-Zeit.

In der Nähe des westlichen Eingangs steht eine kleine hölzerne Statue des Bodhisattwas Zenzai Doji (Sanskrit: Sudhana). Myoe liebte die Geschichte von Zenzai Dojis Weg zur Erleuchtung. Es handelt sich um eine Nachbildung einer Statue, die Myoe vermutlich in seinen Privaträumen aufbewahrte.

Zenzai Doji

Mythische Figur aus dem Blütenschmuck-Sutra. Darstellung der Idealfigur eines Bodhisattvas.
Der Priester Myoe verehrte diese Figur als Führer seines eigenen buddhistischen Weges, und bewahrte in seinen Wohnräumen eine kleine Statue von Zenzai Doji auf. Die gegenwärtige Statue von Koku Nishimura entstand Anfang der Showa-Zeit (frühes 20. Jh.).

Im Südteil von Sekisuiin hängt das Dekret des Kaisers zur Erbauung des Tempels. Dieses beinhaltet Teile des Blütenschmuck-Sutras, von dem Kosanji seinen Namen hat. Holzsäulen und gitterförmige Fensterläden rahmen in südlicher Richtung eine Ansicht vom Berg Mukai und vom Fluss Kiyotaki ein.

Fluss Kiyotaki

Fluss erster Ordnung, fließt in den Kyotoer Bezirken Kita und Ukyo. Gespeist vom Fluss Katsuragawa, ein Nebenfluss im Flussnetz des Yodogawa-Flusses.

Berg Mukai

Dekret

Dekret, welches eigenhändig vom Kaiser geschrieben wurde.

Ursprünglich wurde Sekisuiin zur Aufbewahrung von Sutren gebaut, das Gebäude befand sich östlich der Haupthalle(Kondo) des Kosanji Tempels. Das Gebäude wurde im Jahre 1228 durch eine Flut zerstört. Später wurde es wieder aufgebaut, wofür ein Gebäude benutzt wurde, welches vorher auf dem Grundstück des Kaiserhofs stand. Die Shinto-Götter Kasuga Daimyojin und Sumiyoshi Myojin, welche für Myoe eine besondere Bedeutung hatten, wurden im wieder aufgebauten Sekisuiin verehrt. Zu dieser Zeit waren Shintoismus und Buddhismus lose miteinander verbunden, und Shinto-Götter galten oftmals als Manifestationen von buddhistischen Gottheiten.

Kasuga Daimyojin

Sumiyoshi Myojin

Haupthalle(Kondo)

Bezeichnung für die Halle, in welcher sich der Hauptgegenstand der Verehrung des jeweiligen buddhistischen Tempels befindet. Mittelpunkt des Haupttempels. Die wörtliche Bedeutung ist "Goldhalle" aufgrund der goldenen Bemalung der Innenwände dieser Halle.

1889 wurde Sekisuiin abgebaut und am heutigen Standort neu errichtet.